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Fida wurde 1975, im Jahr des Ausbruchs des libanesischen Bürgerkriegs, in Beirut geboren. Als Kind litt sie weniger unter den Bomben, die sie daran hinderten, in die Schule zu gehen, als unter der Erklärungsnot angesichts der Absurdität des Krieges. Warum bekämpften sich die Menschen dies- und jenseits dieser grünen Linie, die Beirut zweiteilte? In Begleitung der Filmemacherin Sylvie Ballyot kehrt Fida in den Libanon zurück, um diese Frage für sich zu beantworten. Mit Miniaturfiguren setzt sie in nachgestellten Szenen ihre lückenhaften Erinnerungen zusammen. Sie trifft ehemalige Kämpfer von beiden Seiten der grünen Linie und vergleicht deren Narrativ mit ihrem eigenen Bild. Einer der Kämpfer erklärt ohne Reue, er habe keine andere Wahl gehabt als zu töten. Ein anderer hinterfragt die Gründe, die ihn damals bewogen, der Miliz beizutreten und ihr sein Leben zu opfern. Ein Dritter erzählt voller Emotionen, wie er als Kind aus armen Verhältnissen diskriminiert worden sei, und sich Krieg und Kommunismus verschrieben habe in der Hoffnung, die Welt zu verändern. Ein weiterer bekräftigt voller Stolz, dass er trotz des Blutvergießens und der vielen Toten jeden Abend gefeiert habe. Fida hört ihnen zu und bietet Paroli. Doch ihre Gegenrede wirkt weder verurteilend noch anschuldigend. Sie will verstehen, wie man 15 Jahre lang andere Menschen töten kann, ohne jemals unter Gewissensbissen zu leiden oder Selbstzweifel aufkommen zu lassen. Im Gespräch mit diesen Tätern und ehemaligen Kriegsverbrechern streift Fida allmählich ihre kindliche Sichtweise ab und positioniert sich als erwachsene Frau, die sich die Frage stellt: Wie hätte ich an ihrer Stelle gehandelt? Die Spuren, die der Krieg in Fidas Körper hinterließ, stehen für die Narben, die den Libanon bis heute zeichnen. Die persönliche Auseinandersetzung mit dem damaligen Krieg ist zugleich eine Reflexion über die Spuren, die aktuelle Kriege bei den Menschen hinterlassen.
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Jaheim braucht dringend Geld und sucht einen Job. Gleichzeitig muss er sich um einen heimlichen Übernachtungsgast kümmern. Derweil planen Leah und Devonyé eine riesige Pyjamaparty. In die Vorbereitung der Party bringt sich auch Toby ein, was Abby ziemlich ärgert. Femi hat weiterhin einen schlechten Stand. Carol gibt ihm noch eine letzte Chance. Unterdessen macht Omar eine überraschende Entdeckung, als er Carols Sohn Rupert besucht. Jaheim (Josh Tedeku) hat als Schulsprecher alle Hände voll zu tun und muss gleichzeitig dringend Geld für seinen Bruder Caleb (Kye Malcolm) auftreiben. Außerdem beherbergt er in seinem Zimmer einen heimlichen Übernachtungsgast. Das sorgt für Chaos und sein Mitbewohner Xiang (Zheng Xi Yong) ist alles andere als begeistert. Schließlich findet Jaheim einen Job als Garderobenmann - und erlebt dabei eine Überraschung. Unterdessen verfolgen Leah (Jodie Campbell) und Devonyé (Kendra Brown) weiter ihren Plan, Carol Watlington-Geese (Niky Wardley) als Schulleiterin loszuwerden. Sie organisieren die Aktion Sleepover for change!, eine riesige Pyjamaparty. Die Idee dazu stammt offenbar von Toby (Sekou Diaby), der ihrer Kampagne beigetreten ist. Eigentlich verfolgt Toby ein ganz anderes Ziel: Er will Abby (Assa Kanouté) eifersüchtig machen. Gleichzeitig spielt aber auch Abby ihre Spielchen mit ihm. Nach Carols Ankündigung, die Zahl der Stipendien auf drei zusammenzustreichen, steht vor allem Femi (Aruna Jalloh) massiv unter Druck. Er muss dringend seine Noten verbessern und soll obendrein in der Theatergruppe mitmachen. Nachdem er sich dort Kursleiterin Jude (Cara Theobold) gegenüber ziemlich unangemessen verhalten hat, verpasst diese ihm erst einmal eine heftige Retourkutsche. In der Zwischenzeit besucht Omar (Myles Kamwendo) Carols Sohn Rupert (Harry Gilby) in dessen Zuhause und macht dort eine überraschende Entdeckung. Als Carol davon erfährt, reagiert sie entsetzt.
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Am Tag der offenen Tür will Schulleiterin Carol nichts dem Zufall überlassen. Ausgerechnet jetzt ist Schulsprecher Jaheim nicht da. Das sorgt bei den anderen für jede Menge Stress. Um seinen kleinen Bruder zu finden, rast Jaheim gemeinsam mit Toby nach London. Toby will vor allem Abby beeindrucken, indem er einen bekannten Musik-Act für den Frühlingsball an Land zieht. Derweil bereitet sich Femi auf einen dramatischen Auftritt vor. Am Tag der offenen Tür will die kommissarische Schulleiterin Carol Watlington-Geese (Niky Wardley) Eltern und Sponsoren von der Bedeutung und Leistungsfähigkeit des Eliteinternats St. Gilberts, vor allem aber von sich selbst überzeugen. Dabei hat sie besonders die Stipendiatinnen und Stipendiaten im Auge. Vor diesem Hintergrund reagiert sie reichlich irritiert, als sie bemerkt, dass Schülersprecher Jaheim (Josh Tedeku) am frühen Morgen offenbar das Schulgelände verlassen will. Jaheim findet eine Ausrede und verschwindet kurz darauf gemeinsam mit Toby (Sekou Diaby) Richtung London. Toby hat sich ein schickes Cabriolet besorgt. Er will in der Stadt Eindruck schinden und einen prominenten Musik-Act für den anstehenden Frühlingsball an Land ziehen. Jaheim begibt sich derweil auf die Suche nach seinem verschwundenen jüngeren Bruder Caleb (Kye Malcolm). In der Zwischenzeit laufen die Vorbereitungen für den Tag der offenen Tür auf Hochtouren. Schülersprecherin Florence (Rosie Graham) hat alle Hände voll zu tun und fühlt sich von Jaheim im Stich gelassen. Rupert (Harry Gilby) unterstützt sie und hat besonders viel Spaß dabei, Omar (Myles Kamwendo) herumzukommandieren, hegt aber ganz eigene Absichten. In der Zwischenzeit arbeitet Leah (Jodie Campbell) an einer politischen Rede, mit der sie die Veranstaltung aufmischen möchte. Dabei kommt es zu Unstimmigkeiten zwischen ihr und ihrer Mitschülerin Mabel (Georgina Sadler). Auch die Konkurrenz zwischen Beatrix (Tallulah Greive) und Abby (Assa Kanouté) spitzt sich bei einem Hockeyspiel dramatisch zu.
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Die Piusbruderschaft, 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet, sieht die katholische Kirche auf einem Irrweg des Modernismus und lehnt die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils als zeitgeistige Verwässerung des katholischen Glaubens ab. Ihr Festhalten an der alten tridentinischen Liturgie ist nur das deutlichste äußere Merkmal ihrer innersten Überzeugungen. Dennoch laufen seit vielen Jahren Gespräche mit dem Vatikan, um die volle Einheit der einst exkommunizierten Bruderschaft mit der katholischen Kirche wieder herzustellen - bisher ohne Durchbruch. Nach welchen Prinzipien leben die Mitglieder der Piusbruderschaft - Priester und Laien - und wie begründen sie ihre Sicht auf Kirche, Welt und Gesellschaft? Der Film von Peter Beringer geht diesen Fragen nach und skizziert dabei auch die schwierige Geschichte der Beziehung zu Rom.