17:00
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Coaches und Heilerinnen versprechen ein gesünderes Leben und locken damit Menschen an, die unzufrieden sind mit klassischer Medizin und Psychotherapie. Diese Hilfe hat mitunter ihren Preis. Ein Blick hinter die Kulissen der boomenden Coaching-Szene - vom psychedelischen Retreat mit Zaubertrüffeln über fragwürdige Angebote wie einem Geistheiler-Seminar bis hin zu den Opfern, die nicht gesund wurden, sondern in finanzielle Abhängigkeit gerieten. Die Journalistin Rabea Westarp kommt in diesem Film Menschen nahe, die sonst Kameras eher meiden. Sowohl im intimen Rahmen eines psychedelischen Retreats in den Niederlanden durfte sie dabei sein als auch beim Seminar des Zentrums für Geistiges Heilen in Roth. Beim Retreat in den Niederlanden begeben sich Teilnehmende mit Zaubertrüffeln auf eine Reise in ihr Inneres. Im Zentrum in Rheinland-Pfalz will Gründerin Anne Hübner mit der göttlichen Ordnungsenergie unter anderem Wirbelsäulen richten können. Ihr Wissen gibt sie in Seminaren weiter. Es sind zwei der unzähligen Angebote auf dem Coaching-Markt, der seit Jahren rasant und unkontrolliert wächst. Dazu zeigt der Film die Arbeit von Coaches wie Nina Brockmann, die durch Social Media bekannt und erfolgreich geworden sind. Brockmann, die sich online the gnani nennt, verlangt für ihre Coachings teilweise Stundensätze von 500 Euro. Die Probleme dieser Industrie beleuchtet Janos Hegedüs. Der Oberarzt für Innere Medizin und Gastroenterologie am Klinikum Mittweida klärt neben seiner Arbeit auf YouTube über fragwürdige Heilmethoden und Gesundheitscoaches auf. Angebote wie Geistheilung bezeichnet er als unwissenschaftlich. Auch Charlotte Raven kennt die Schattenseiten der Coaching-Szene. Aufgrund einer Depression sucht sie Hilfe bei Coaches. Das Ergebnis: viel Hoffnung, keine Heilung - und Coaching-Rechnungen in Höhe von 50.000 Euro. In Die Welt der Coaches tauchen die Hosts Rabea Westarp und Jan Stremmel tief ein in die Szene des Coaching-Business. Sie treffen Coaches und Teilnehmer und spüren nach, wo Licht und Schatten in der Szene liegen. Die Nachfrage ist groß, denn die Suche nach Glück, Gesundheit und auch Geld beschäftigt Millionen von Menschen. Und die sind auch bereit, Geld in die Hand zu nehmen: für Kurse, Online-Coachings und Seminare. Drei Folgen Die Welt der Coaches werden sonntags um 17.15 Uhr wiederholt. Die nächsten Sendetermine sind 6. und 13. April 2025.
16:30
Einem aufmerksamen Museumsgänger entgehen sie nicht: die häufig mit Weinblättern und drapierten Laken über den Genitalien gemalten Akte. Warum bedeckt das Haar von Botticellis Venus nicht nur deren Scham, sondern kringelt sich an ebenjener Stelle zu einer zweideutigen Locke? Und warum suggerieren Waffenscheiden, Schwerter und Degen das männliche Glied oft mehr, als es zu kaschieren? Wie kommt es, dass selbst prächtig ausstaffierte Herren auf manchen Standporträts wie nackt wirken? Seit wann - und warum - ist die Darstellung menschlicher Geschlechtsteile in der bildenden Kunst problematisch? Diesen Fragen geht Das versteckte Geschlecht. Kunst und Scham nach. Die Filmemacher recherchierten in Frankreich, England und Dänemark und befragten Konservatoren, Kunsthistoriker und Künstler dazu, wie die Zensur die westliche Kunstgeschichte seit der Antike geprägt hat. Wie hielten es die Künstler mit der ihnen auferlegten Prüderie? Passten sie sich an oder versuchten sie, das Verbot zu umgehen? Nicht wenigen gelang es, die Zensur auszutricksen und durch geschicktes Verbergen sogar noch mehr zu enthüllen. Künstler, Auftraggeber und Zensoren waren lange ausschließlich Männer, und Kunstwerke erzählen oft viel über die Gesellschaft, in der sie entstanden. Ob Feigen- oder Weinblätter, Perlen oder drapierte Laken, Federn und Spiegel für die weibliche Scham; symbolträchtige Objekte wie Schwerter, Knüppel oder Wasserhähne für das männliche Glied - zu allen Zeiten dienten die seltsamsten Objekte dazu, Genitalien zu kaschieren. Und das bei großen Künstlern wie Michelangelo, François Boucher und Jacques-Louis David, René Magritte und Francis Picabia bis hin zum Paar Pierre et Gilles.
17:25
Bei diesem am 04. Oktober 2023 aufgezeichneten Konzert weht frischer Wind durch die Pariser Philharmonie: Das Orchestre de Paris unter der Leitung seines Chefdirigenten Klaus Mäkelä spielt französische Musik, Werke, die zwischen 1890 und 1930 entstanden sind. Den Auftakt für den Konzertabend bildet das "Prélude à laprès-midi dun faune" (1894) von Claude Debussy; sinnlich, geheimnisvoll, poetisch. Die aus China stammende Klaviervirtuosin Yuja Wang übernimmt den Solopart der Klavierkonzerte in G-Dur und D-Dur für die linke Hand von Maurice Ravel (1875-1937). Beide Stücke wurden 1932 uraufgeführt. Das Klavierkonzert in G-Dur war eine Auftragskomposition für den Dirigenten Serge Koussevitzky anlässlich des 50. Jubiläums des Boston Symphony Orchestra 1931. Das Klavierkonzert für die linke Hand wurde im Auftrag des Pianisten Paul Wittgenstein komponiert, der im Ersten Weltkrieg die rechte Hand verloren hatte. Obwohl beide Konzerte Einflüsse aus dem Jazz aufweisen, unterscheiden sie sich doch grundlegend: leicht, zart und verspielt das eine; dunkel und unheilschwanger das andere. Der größte Unterschied liegt jedoch in der Rezeption: Das Klavierkonzert in G-Dur feierte in ganz Europa Erfolge, während Wittgenstein Ravels Konzert für die linke Hand nicht mochte und daher nur selten spielte. Zwischen den beiden Ravel-Konzerten macht Yuja Wang solo einen Ausflug ins 20. Jahrhundert mit Philip Glass Etüde Nr. 6. Aufzeichnung vom 4. Oktober 2023 in der Pariser Philharmonie.