23:50

Felix hievt einen großen Koffer auf den Rücksitz seines Autos. Morgen geht seine große Reise los, alleine reist der 23-Jährige nach Lettland, um in Riga BWL zu studieren - trotz seiner Tics. Felix hat das Tourette-Syndrom. Felix zuckt unwillkürlich und unkontrolliert mit Kopf, Armen und Beinen oder stößt laute Schreie aus. Viele Menschen reagieren mit Befremden auf ihn. Von klein auf erlebt er deshalb auch Mobbing, Beleidigungen und sogar tätliche Angriffe. Seine Gegenstrategie: Er geht offen mit seiner Krankheit um, erzählt davon, damit die Menschen ihn akzeptieren. Das funktioniert zu Hause ganz gut, weil Felix ein gutes Netzwerk mit Leuten hat, denen er vertraut: Seine Familie, seine Partnerin und seine Freunde - sie bieten ihm den Safe Space, der ihm dabei hilft, trotz Tourette ein gutes Leben zu haben. Das Vertraute will er für diese Challenge, wie er es nennt, hinter sich lassen. Ohne mein Netzwerk verschlimmern sich die Tics, da ist sich Felix sicher. Außerdem muss er sich in Lettland in einer fremden Sprache verständlich machen, neue Freunde finden und sich dem Alleinsein stellen. Wie werden die anderen Studierenden in Riga auf sein Tourette reagieren? Wird er das Semester schaffen - oder bremst ihn seine Krankheit aus? Ausgestattet mit Spickzetteln, die auf Lettisch seine Tics erklären, verlässt er sein Zuhause in Norddeutschland für vier Monate. Filmemacherin Anabel Münstermann hat Felix auf seiner bisher größten Challenge begleitet.
22:45

Die Beziehung zwischen Margaret und ihrer Mutter Christina war schon immer kompliziert. Ein möglicher Grund dafür ist, dass Christina erst 20 war, als sie schwanger wurde, und ihre ersehnte Karriere als Solistin damit ein Ende nahm. Schon im Mutterleib gab Margaret härtere Stöße als ihre kleinen Schwestern, heißt es immer wieder auf Familientreffen. Marion, der jüngsten Tochter, wird ein solcher Groll erspart. Doch auch ihr gegenüber spart die Mutter nicht mit Kritik und setzt sie mit 12 Jahren unter Druck, ihr künstlerisches Talent nicht wie ihre Schwester zu verschwenden. Als Margaret bei einem ihrer regelmäßigen Wutausbrüche der Mutter eine heftige Ohrfeige verpasst, nimmt alles eine dramatische Wendung. Christina muss ins Krankenhaus, ein schwerer Hörverlust wird diagnostiziert. Ihren Beruf als Klavierlehrerin, den sie immer als mageren Trost für ihre verpasste Karriere ansah, muss sie nun auch aufgeben. Margaret wird von ihrer Mutter angezeigt und muss ein dreimonatiges Kontaktverbot einhalten, das ihr auch die Annäherung an das Haus der Familie auf weniger als 100 Meter verbietet. Den 100-Meter-Umkreis malt Marion mit blauer Farbe um das Haus herum: So will sie gleichzeitig ihre Mutter und ihre Schwester schützen, die vom Hörverlust der Mutter noch nichts weiß. An dieser Grenze treffen sich Margaret und ihre kleine Schwester von nun an jeden Tag. Margaret motiviert Marion, zu singen, und begleitet sie auf der Gitarre. Mit der aufgezwungenen Distanz verändern sich die familiären Beziehungen. Und mit den herannahenden Feiertagen stellen sich alle besorgt die Frage, ob Margaret und Christina so etwas wie einen Weihnachtsfrieden hinbekommen ...
23:15

Gauner Franky Four Fingers soll den Superdiamanten aus Amsterdam zum Obermafioso Avi in New York bringen. Frankys Leidenschaft für illegale Wetten bringen ihn jedoch vom rechten Weg ab und der dicke Klunker ist plötzlich weg. Avi schickt sofort eine Abordnung nach London, als er von dem teuren Missgeschick hört.