Lunenburg in Nova Scotia
Dokumentation, Deutschland 2018
Regie: Rachel Bower
Kamera: Becky Parsons - Emiliano SocchettiTrue
Das Städtchen Lunenburg an der kanadischen Ostküste wurde 1753 von norddeutschen Einwanderern gegründet. Der idyllische Ort, ganz aus Holz erbaut, zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im 19. Jahrhundert war Lunenburg eine der reichsten Städte des britischen Königreichs, zu Wohlstand gekommen durch Fischerei und Schiffsbau. Bis heute ist das traditionelle Gericht in allen Restaurants Sauerkraut. Glenn Rhodenizers Familie geht über zehn Generationen direkt auf die deutschen Einwanderer zurück. Und was die Rhodenizers auf ihren Feldern direkt am Meer vor allem anbauen, könnte kaum typischer sein: Es ist Weißkohl, den die Bauernfamilie zu Sauerkraut verarbeitet. Sauerkraut gibt es in dieser Gegend in jedem Restaurant und in jedem Supermarkt, es ist die Spezialität der Region. Das Erbe des Holzboot-Baus wird von David Westergard erfolgreich gepflegt. In seinem uralten Schuppen setzt er gerade einen 20 Meter langen Schoner aus vier verschiedenen heimischen Holzarten zusammen. Holzboote zu bauen, sagt er, sei wie Slow Food: nachhaltig, bewusst, umweltschonend, abfallfrei. Auch die traditionellen Dories sind aus Holz: die Ruderboote dieser Gegend, die früher von Fischern genutzt wurden. Einmal im Jahr treten Teams aus Kanada und den benachbarten USA gegeneinander an, zum großen Dorie-Rennen direkt vor der idyllischen Wasserfront der Stadt. Danette Eden hat ein Jahr zuvor gewonnen und den ganzen Winter über hart trainiert, um ihren Titel zu verteidigen. Auch Ollie Cote ist im Dorie unterwegs, aber beruflich. Er sammelt Irish Moss - Seegras. Dieser besonders wertvolle Grundstoff für Lebensmittel und Kosmetik ist in Nova Scotia von besonders guter Qualität. Auch wenn die Industrie große Mengen benötigt: Geerntet wird von Hand und vom kleinen Bötchen aus, als wäre die Zeit stehen geblieben. Obwohl dort nur knapp 3000 Menschen leben, konnte sich Lunenburg in seinen Glanzzeiten zu Beginn des 20.