(Schatze der Welt)
Klöster Haghpat und Sanahin, Armenien - Zwei ungleiche Geschwister
Staffel 1: Episode 328
Dokuserie, Deutschland 2006
Regie: Rudij Bergmann
Musik: Tigran Mansuryan - Marc Feigenspan - Nils Kacirek - Klaus Burger - Philipp Noll - André Pawelski - Moritz Freise - Klangraum - Biber Gullatz - Steffen Neuert - Stefan Eichinger
Kamera: Gerd BleichertTrue

Armenien gilt als erstes Land, in dem das Christentum Staatsreligion wurde. Die Klöster Haghpat und Sanahin gehören zu den wichtigsten Bauwerken Armeniens. Sie sind ein UNESCO-Weltkulturerbe. Der christliche Glaube ist Identifikation und Mittelpunkt der Armenier. Der äußere Ausdruck dafür sind Kirchen und Klöster, die nicht allein zum religiösen, sondern auch zum geistigen, kulturellen und teilweise auch zu politischen Schaltstellen Armeniens wurden. Armenien ist eines der ältesten Kulturvölker der Welt, dessen Wurzeln bis in die Antike reichen. Verfolgung, Zerstörungen, Ermordung bis zum Genozid durch die Türkei zu Beginn des 20. Jahrhunderts kennzeichnen die armenische Geschichte. Erst im Rahmen der Sowjetunion konnte sich in der Neuzeit wieder ein armenisches Staatsgebilde etablieren, die Armenische Sowjetrepublik - dieses Ost-Armenien ist identisch mit der heutigen Republik Armenien. Die Klöster Haghpat und Sanahin wurden beide nach 960 von der Königin Chosrowanusch gegründet, die sie für das Wohlergehen ihrer Söhne Gurgen und Smbat erbauen ließ. Haghpat und Sanahin wurden gemeinsam zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Obzwar sie einerseits zwei selbstständige Klöster waren, sind sie geschichtlich betrachtet Geschwisterklöster mit sich ergänzenden Ensembles. Das Kloster Haghpat war ein Wehrkloster, das über dem gleichnamigen Ort von weitem sichtbar thront. Eingebettet in die Berglandschaft scheint die Anlage, als wüchse sie aus der Erde empor. Das älteste sakrale Gebäude ist die Heilig-Kreuz-Kirche, auch Kirche vom Heiligen Zeichen genannt, auf Armenisch Surb Nshan. Ihre mit strengen Ornamenten, Zeichen, Schriften geschmückte Außenfassade ist gekrönt durch ein bauplastisches Motiv. Dieses zeigt die beiden Söhne der königlichen Klosterstifterin mit den überraschenden Kopfbedeckungen Barett und Turban, sie halten die Kirche in ihren Händen. Doch von der eigentlichen Stifterin des Klosters findet sich weder dort noch in Sanahin eine bildnerische Spur.
Von Menschen errichtete Denkmäler sind wertvolle Zeitzeugen, die einzigartige Rückschlüsse auf vergangene Zeiten zulassen. Neben den Errungenschaften vergangener Kulturen, wie den Pyramiden oder römischen Bauwerken, bietet unsere Erde zahlreiche Naturdenkmäler, die nicht weniger schützenswert sind. Schätze der Welt - Erbe der Menschheit stellt die wichtigsten von ihnen vor.