Leben auf der größten Vulkaninsel der Welt
Naturdoku, Deutschland 2019
Regie: Jan Haft
Musik: Dominik Eulberg - Sebastian Schmidt
Kamera: Tobias Friedrich - Kay ZiesenhenneTrue
Die raue, nordische Natur Islands wird sowohl über als auch unter Wasser durch Vulkanismus geprägt, denn die Insel liegt auf der Kontaktzone zweier Kontinentalplatten. Rund zwei Zentimeter pro Jahr entfernen sich Nordamerikanische und Eurasische Platte voneinander. Aber ständiger Nachschub an geschmolzenem Gestein aus dem Bauch der Erde unter Island sorgt dafür, dass die Insel nicht auseinanderbricht. Tektonische Spalten füllen sich mal mit farbigem, mal mit kristallklarem Wasser. Seen sind kalt vom Gletscherwasser oder kochend heiß aus vulkanischer Aktivität. Flüsse wechseln die Fließrichtung und sind mal salzig, mal süß. Die Binnengewässer auf Island scheinen Kopf zu stehen. Aber auch im Meer um die Insel gibt es einiges zu Bestaunen. Schon die kleinsten Meeresbewohner Islands, die Kieselalgen, Panzergeißler und Algen überraschen mit kunstvollen Formen und Farbenpracht. Dabei sind sie mehr als nur schön oder bizarr. Sie sind die Grundlage der Nahrungskette, haben vielleicht sogar Einfluss auf das Weltklima. Zum Phytoplankton gesellen sich im Lauf des Frühlings immer mehr schwebende Tierchen: Schnecken, Rippenquallen, Pfeilwürmer, Krebs- und Fischlarven. Bei genauem Hinsehen ist eins von ihnen schöner als das andere. Zusammen sind sie das Grundnahrungsmittel der größeren Meerestiere, bis hin zu den mächtigen Bartenwalen. Die größte Artenvielfalt im Meer um Island herrscht am Meeresboden. Auf sandigen oder schlammigen Böden wächst Seegras. Das Reich von Muscheln und Plattfischen wie Eisflunder, Doggerscharbe und Glatbutt. Die Islandmuschel kann ein extrem hohes Lebensalter erreichen. Die bisher älteste bekannte Muschel ist älter als 500 Jahre und damit möglicherweise das älteste Tier der Welt. Nur Schwämme und andere Tierkolonien, die sich durch Teilung verjüngen, können länger leben. Der Ozean rund um Island birgt noch viele Geheimnisse.