Dokumentation, Deutschland 2025True

Tibet, das etwa ein Viertel des heutigen Chinas ausmacht und vor 75 Jahren von China annektiert wurde, gehört derzeit zu den wohl am strengsten überwachten Regionen der Welt. Freie Berichterstattung über die Situation vor Ort ist nicht möglich, Kritik an den Chinesen oder auch öffentliche Bewunderung für den Dalai Lama undenkbar - nur wenige Tibeter können das Land verlassen. Für diese Dokumentation gelingt es zum ersten Mal seit fast 20 Jahren, undercover in Tibet zu drehen und zu zeigen, wie China seine Regeln unter den sieben Millionen Tibetern durchsetzt. Fast jede Kreuzung hat einen Polizei-Posten, berichtet der Undercoverjournalist. Überall seien Kameras, besonders auch vor und in den buddhistischen Klöstern und Tempeln. Genauso wie das Bild des chinesischen Präsidenten Xi Jinping. China erwartet Loyalität gegenüber der Kommunistischen Partei, besonders unter Xi Jinping, erklärt Professor Robert Barnett von der Universität in London. Aktivisten haben recherchiert, dass etwa eine Million tibetische Kinder, auch schon Vierjährige, von ihren Eltern getrennt und in Internaten erzogen werden. Eine Mutter, deren Kinder eine örtliche Schule besuchen, berichtet dem Undercoverjournalisten, dass ihre Kinder ihr auf Chinesisch antworten und kein Tibetisch mehr sprechen können: Sie sprechen nicht unsere Sprache. Nur Chinesisch aus dem Kindergarten und der Grundschule. Auch die Religion unterliegt massivem Druck, berichtet der Mönch Arjia Rinpoche. Er hat das Land verlassen, nachdem er erlebt hat, wie China Einfluss auf die Wahl des zweiten geistlichen Anführers des Landes, des Panchen Lama, nahm. Im tibetischen Buddhismus sucht und bestimmt der Dalai Lama die Reinkarnation des Panchen Lama - und umgekehrt. Doch nach dem Tod des Panchen Lama 1995 akzeptierte China die Wahl des Dalai Lama für den Nachfolger nicht. Im Gegenteil: Der ausgesuchte Junge, Gedhun Choekyi Nyima, verschwand - und ist bis heute nicht auffindbar.