Thriller, England, USA 1972
Autor: Arthur La Bern - Alfred Hitchcock - Anthony Shaffer
Sound: Gordon K. McCallum
Musik: Ron Goodwin
Kamera: Gilbert TaylorTrue

Ein pathologischer Triebtäter, der seine weiblichen Opfer mit einer Krawatte stranguliert, versetzt London in Angst und Schrecken. Als kurze Zeit später auch seine Ex-Frau erdrosselt aufgefunden wird, gerät der ehemalige Royal-Air-Force-Pilot Richard Blaney in den Verdacht der Polizei. Blaney, der zur falschen Zeit am falschen Ort war, muss nun seine Unschuld beweisen. Ein Thriller-Meisterwerk aus dem späten Filmschaffen des Großmeisters Alfred Hitchcock. Der spannende Plot, gekonnt gespickt mit schwarzem Humor und brillanten Dialogen, macht Frenzy absolut sehenswert. Während ein Londoner Politiker seine Zuhörer am Ufer der Themse mit rosigen Visionen über die zukünftige Sauberkeit und den Umweltschutz der Stadt begeistert, treibt am Flussufer plötzlich eine fast nackte, nur mit einer Krawatte bekleidete Frauenleiche. Ein weiteres Opfer des seit geraumer Zeit gefürchteten Krawattenmörders, der die Londoner Polizei in Alarmbereitschaft versetzt. Zeitgleich verliert der ehemalige Royal-Air-Force-Pilot Richard Blaney (Jon Finch) seinen Job als Barkeeper und vertraut sich seiner Ex-Frau, der erfolgreichen Geschäftsfrau Brenda Blaney (Barbara Leigh-Hunt) an, deren finanzielle Unterstützung er jedoch ablehnt. Am nächsten Tag wird Brenda tot aufgefunden - vergewaltigt und mit einer Krawatte stranguliert. Zeugenaussagen und weitere Indizien bestärken den ermittelnden Inspektor Oxford (Alec McCowen) darin, Blaney für den gesuchten Krawattenmörder zu halten. Dem gelingt es, Freundin Babs (Anna Massey) von seiner Unschuld zu überzeugen, und auch der Gemüsegroßhändler Robert Rusk (Barry Foster) bietet ihm seine Hilfe an. Während Blaney nicht ahnt, dass Rusk ein falsches Spiel mit ihm spielt, fallen dem Krawattenmörder weitere Frauen zum Opfer. Nach seiner langjährigen amerikanischen Schaffensphase kehrt Hitchcock mit Frenzy Hollywood den Rücken zu und versetzt seine kriminalistische Handlung um einen Krawattenmörder - eine Art moderner Jack the Ripper - nach London, mitten ins geschäftige Treiben von Covent Garden. Der Thriller, basierend auf dem Roman Goodbye Piccadilly, Farewell Leicester Square von Arthur La Bern wird gern als Hitchcocks bösester Film bezeichnet. Zu Recht, kann man sich doch kaum dem brillanten Sarkasmus des Films und den kleinen Seitenhieben auf die britische Gesellschaft entziehen. Die Tatsache, dass Hitchcock für Frenzy relativ unbekannte britische Schauspieler engagierte, schadet dem Film nicht: Bis zum Schluss fiebert der Zuschauer mit Pechvogel Blaney. Sendelänge 111 Minuten