(Ohne Geld die Welt retten? Eine Reise an die Grenzen der Hilfe)
Eine Reise an die Grenzen der Hilfe
Dokumentation, Deutschland 2025True

Es ist wohl die größte humanitäre Krise der Welt - von der Weltöffentlichkeit kaum beachtet. Im Sudan führt die Regierung gegen Rebellen einen blutigen und brutalen Bürgerkrieg. Schätzungsweise 12 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Viele von ihnen suchen Hilfe im Nachbarland Tschad. Doch die Europäer haben ihre Hilfszahlungen gekürzt und nach der Zerschlagung des amerikanischen Hilfsprogrammes USAID gehen den Nothelfern dort jetzt langsam die Mittel aus. Sani Akilou ist einer von ihnen. Er kümmert sich im Auftrag des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) um die Wasserversorgung und Hygiene in den Lagern. Selbst für die grundlegendsten Dinge fehlt ihm das Geld: Das Trinkwasser ist eine braune Brühe, zum Teil gibt es für tausende Menschen keine Toiletten. Und während Sani versucht, einen rußenden Generator reparieren zu lassen, der den Strom für die Pumpen zur Wasserversorgung für 40.000 Flüchtlinge produziert, kämpfen die wenigen Ärzte in den Lagern um die Leben der ersten Opfer, die sich an der Cholera infiziert haben. Wenn die Krankheit sich weiter über verseuchtes Wasser verbreitet, droht Tausenden der Tod. Sanis Kollegin Charlotte Lepiniec hingegen ist beim UNHCR für Bildung zuständig. Lesen, Schreiben, Rechnen - das klingt fast nebensächlich, wenn selbst das Geld gegen Hunger, Krankheit und Tod fehlt. Aber wenn eine halbe Million Kinder jetzt nicht zur Schule gehen können, dann wird sich hier die Armut auf ewig festsetzen. Denn Bildung ist der Schlüssel für den Weg aus der Krise. Derzeit aber fehlt es an allem: Tafeln, Stifte, Bücher, Stühle, Tische - manchmal sitzen in den Klassen über 100 Schüler. Viel schlimmer aber ist, dass die Lehrer seit vier Monaten keinen Cent Geld bekommen haben. Trotzdem unterrichten sie weiter - dabei müssen sie hungern wie die anderen auch, denn die Lebensmittelrationen des UN-Welternährungsprogramms wurden - angesichts der sinkenden Lagerbestände und leerer Kassen - bereits drastisch heruntergefahren.