Kulturmagazin, Österreich 2024
Moderation: Peter Schneeberger
Der Aufschwung der Rechten - Politik im Spiegel der Leipziger Buchmesse
Der Vater der Moderne - 75. Todestag des belgischen Malers James Ensor
Der streitbare Theatermacher - Martin Kušejs Abschied vom Burgtheater
Fratzen, Fremdenhass & Freudentaumel
Der Vater der Moderne - 75. Todestag des belgischen Malers James Ensor Das Scheinheilige, Hässliche, Bösartige und Hintertriebene wollte er demaskieren. Der belgische Maler James Ensor hat mit seiner Kunst der Gesellschaft des Fin de Siècles einen Spiegel vorgehalten. 2024 jährt sich der Todestag des Vaters der Moderne zum 75. Mal. Die belgische Stadt Ostende, wo Ensor 1860 geboren wurde und in der er 1949 starb, feiert ihren berühmtesten Sohn ausgiebig. Das Ensor-Haus im Nordsee-Badeort zeigt ab 21. März 2024 eine Ausstellung über die Selbstporträts des Künstlers, während in den Venezianischen Galerien ab 15. Juni eine Schau unter dem Motto Ensors imaginäres Paradies zu sehen sein wird. Der streitbare Theatermacher - Martin Kušejs Abschied vom Burgtheater Vor fünf Jahren hat der gebürtige Kärntner Slowene Martin Kušej als künstlerischer Leiter das Wiener Burgtheater übernommen, die Vorfreude und die Erwartungshaltungen waren groß. Er wollte ein europäisches Theater präsentieren, extrem kontrovers, zeitgenössisch und international sollte es sein. Doch dann kam Corona und die Theaterszene wurde für Monate stillgelegt. Eine Herausforderung für die Burg, die sich in dieser Zeit gegen ein Streaming Angebot entschieden hat. Kušej musste dafür von den Medien heftige Kritik einstecken. Künstlerisch konnte er viele seiner Pläne nicht umsetzen, er hoffte auf eine Verlängerung seines Vertrages um weitere fünf Jahre, doch dazu kam es nicht. Ab Herbst 2024 wird der Schweizer Theatermacher Stefan Bachmann das Wiener Burgtheater übernehmen. Martin Kušej verabschiedet sich mit der Inszenierung von Tennessee Williams Stück Orpheus steigt herab , ein politisches Drama über eine Gesellschaft, die von Fremdenhass geprägt ist. Der kulturMontag bringt ein Resümee der Direktionszeit eines streitbaren Theatermannes. Der Aufschwung der Rechten - Politik im Spiegel der Leipziger Buchmesse Buchmessen sind nicht zuletzt Spiegel gesellschaftlicher Debatten: so wird der Umstand, dass im Jahr 2024 Demokratien weltweit vor wichtigen Wahlentscheidungen stehen, auch auf der Leipziger Buchmesse ein zentrales Thema sein. Zumal im Herbst auch in Sachsen Landtagswahlen bevorstehen: die letzte Wahl 2019 stand dort ganz im Zeichen hoher Zugewinne der AfD. Dass Rechtspopulismus wie Rechtsextremismus in Deutschland vor allem im Osten des Landes auf fruchtbaren Boden stoßen, ist weithin bekannt. Der Frage warum das so ist, geht der kulturMontag mit Autorinnen und Autoren sowie Fachleuten nach. Auf die Rolle der Leipziger Buchmesse in dieser schwierigen politischen Gemengelage spielt wird in diesem Kontext in besonderer Weise eingegangen.