(kulturMontag)
Kult, kultiger, am kultigsten!
Kulturmagazin, Österreich 2025
Moderation: Martin Traxl
Gäste: Ernst MoldenTrue
Der talentierte Herr Molden - Neue Projekte zwischen Wiener Lied und Blues, der Künstler als Live Gast im Studio
Literarische Naturgewalt - Gastland Norwegen auf der Leipziger Buchmesse
Zeit der Umbrüche - Zum 300. Geburtstag von Giacomo Casanova
Der talentierte Herr Molden - Neue Projekte zwischen Wiener Lied und Blues, der Künstler als Live Gast im Studio Sein Talent hat Ernst Molden längst unter Beweis gestellt. Der legendäre Musiker, Liedermacher und Autor, den eine Zeitung einst als Leonard Cohen aus Wien betitele, ist heute aus der hiesigen Musikszene nicht mehr wegzudenken. Eine Musikerlaufbahn war dem Sohn der berühmten Publizisten-Familie Molden allerdings nicht unbedingt in die Wiege gelegt. Nachdem der 1967 im Wiener Nobelbezirk Döbling Geborene seine Karriere mit Liedern in Hochdeutsch begonnen hatte, verbuchte er erst mit der Mundart sowie einer Mischung aus Lokalkolorit und Blues-Elementen musikalische Erfolge. Dem klassischen Wiener Lied hat Ernst Molden damit eine neue Politur verpasst. Mit vielen Kolleginnen und Kollegen hat er seine Musikprojekte umgesetzt: So sang er mit seinem Idol Willi Resetarits 15 Jahre lang in einer Band, einen kongenialen Partner fand Molden in Christopher Seiler vom Duo Seiler & Speer - eine Zusammenarbeit, die in der Formation die zwidan Zwa mündete. Mit Singer/Songwriterin Sigrid Horn wandelt der Künstler nun auf Blues- und Country-Pfaden. Herausgekommen ist dabei ihr erstes gemeinsames Album namens Kuaz vuan Weda, das die beiden vor einem begeisterten Publikum im Wiener Burgtheater präsentierten. Und mit André Heller und Uschi Strauss plant er unter dem Titel Remassuri schon den nächsten Streich. 2025 scheint Ernst Molden umtriebiger denn je. Live im kulturMontag-Studio stellt der kreative Rastlose seine neuen Projekte zwischen Wiener Lied und Blues vor. Literarische Naturgewalt - Gastland Norwegen auf der Leipziger Buchmesse Norwegen hat nicht nur landschaftlich sondern auch literarisch sensationell viel zu bieten. Nicht nur die alten Klassiker von Knut Hamsun oder Henrik Ibsen sondern auch Zeitgenössisches von Jostein Gaarder, Karl Ove Knausgård oder Krimikönig Jo Nesbø erobert die internationalen Bestsellerlisten. Warum aber kommen so viele starke und erfolgreiche Bücher gerade aus dem mit nur 5, 5 Millionen Einwohnern dünn besiedelten skandinavischen Land? Warum produziert Norwegen eine Art von Literatur, die oft innovativ, aber dennoch gut verkäuflich ist, fast radikal, aber trotzdem zugänglich? Und wer sind die neuen Stars, die in unseren Bücherregalen landen? Etwa Maja Lunde, die sich auf Romane mit dystopischen Elementen versteht. Mit ihrer Geschichte der Bienen hat sie einen internationalen Bestseller gelandet. Der Titel ihres neuen Buchs Für immer klingt wie eine kitschige Liebesschnulze, hat aber nichts mit einem Liebesschwur zu tun, sondern ist eine Drohung. Denn in dem Roman hört die Menschheit von einem Tag auf den anderen auf, sich weiterzuentwickeln. Ihre Kollegin Vigdis Hjorth gilt als weiblicher Karl Ove Knausgård und zählt zu den bedeutendsten Autorinnen des Landes. In ihrem Roman Wiederholung erzählt sie vom schmerzhaften Kampf einer jungen Frau gegen das Geheimnis einer Familie. Norwegens Literatur ist so vielfältig wie das Land selbst. Der kulturMontag bringt eine Reportage über die starken Stoffe aus Norwegen, das heuer Gastland auf der Leipziger Buchmesse ist. Zeit der Umbrüche - Zum 300. Geburtstag von Giacomo Casanova Sein Name ist eine Marke, sein Leben ein nie enden wollendes Abenteuer: Giacomo Casanova - Jurist, Schriftsteller, Historiker, Mathematiker, Freimaurer, Geheimagent, vor allem aber leidenschaftlicher Erotomane und Verführer. Heute würde er wohl ins Visier der Cancel Culture geraten. Wobei, mit plumpen Anmachsprüchen hatte der berühmte Venezianer, der in San Marco als Sohn der zu ihrer Zeit recht bekannten Schauspielerin Giovanna Farussi, genannt La Buranella, geboren wurde, nichts am Hut. Aber, wer ihn allein auf seine unzähligen Affären reduziert, tut ihm Unrecht. Casanova war ein umtriebig Reisender und gern gesehener Gast vieler Königs- und Fürstenhöfe, der in den Kämpfen der Vielstaaterei sein eigenes Europa lebte.