Dokumentation, Deutschland 2019
Regie: Dominik Wessely
Musik: Hubertus Müll - Ralf Weber
Kamera: Hajo SchomerusTrue

Die Leinwand und die Bühne haben das Leben Mario Adorfs bis heute geprägt. Wie hat er seine Rollen ausgesucht? Was fasziniert ihn an der Schauspielerei? Warum hat er so häufig Bösewichte verkörpert? Was fesselt ihn heute noch so an seinem Beruf? Stationen der gemeinsamen filmischen Reise mit dem Schauspieler sind seine Kindheit und Jugend in der Eifel. Es sind seine Erinnerungen an die alleinerziehende Mutter, die letzten Kriegsjahre in dem Städtchen Mayen, seine Zeit in der Hitlerjugend und die Bombennächte im Bunker, die ihn bis heute politisch und gesellschaftlich geprägt haben. Regelmäßig pendelt der Künstler, der mehrere Sprachen fließend spricht, zwischen seinen Wohnorten in München, Paris und St. Tropez, wo er seit Jahren mit seiner französischen Frau Monique zu Hause ist. Als Sohn eines Italieners, dem er nur einmal in seinem Leben begegnet ist, trifft das Filmteam Adorf auch in Rom, der Stadt, in der er 30 Jahre seines Lebens verbrachte. Doch der Weg zur Schauspielerei war nicht immer einfach. In der Otto- Falckenberg-Schule in München findet sich Adorfs alter Lebenslauf wieder, mit dem er sich Anfang der 1950er Jahre dort beworben hatte. Er erinnert sich noch sehr lebendig an sein erstes, misslungenes Vorsprechen. Die Kammerspiele direkt nebenan prägten anschließend die Anfänge seiner Karriere. Adorf lässt in seinen Geschichten Theatergrößen wie August Everding und Fritz Kortner, die dort inszenierten, wieder aufleben. Dazu sind dokumentarische Ausschnitte aus Proben dieser Zeit, die Regisseur Hans-Jürgen Syberberg an den Kammerspielen als junger Mann drehte, zu sehen. Seinen internationalen Durchbruch hatte Mario Adorf mit dem Film Nachts, wenn der Teufel kam (1957) von Robert Siodmak. Seitdem hat er in mehr als 200 Filmen gespielt, u. a. unter der Regie von Wolfgang Staudte, Sam Peckinpah, Billy Wilder, Volker Schlöndorff, Rainer Werner Fassbinder und John Frankenheimer.