TV-Historienfilm, Deutschland 2014
Regie: Roland Suso Richter
Autor: Johannes W. Betz
Kamera: Clemens Messow
Mit der Kubakrise im Oktober 1962 stand die Welt am Rand eines Atomkrieges, in dessen strategischem Zentrum Deutschland gelegen hätte. Vor diesem bedrohlichen Hintergrund fechten zwei außergewöhnliche Alpha-Männer eine beinahe archaisch anmutende Fehde aus: der Verteidigungsminister Franz Josef Strauß und der Spiegel-Gründer und Herausgeber Rudolf Augstein. Wo für Strauß die Devise gilt Lieber tot als rot, lautet Augsteins Maxime Nie wieder ein totalitärer Staat. Strauß will den drohenden Atomkrieg verhindern, indem er die neu geschaffene Bundeswehr bis an die Zähne atomar bewaffnet, um den Warschauer Pakt als eigene Territorialmacht in Schach zu halten. Augstein ist überzeugt, dass eine solche Politik des Säbelrasselns früher oder später unweigerlich zur Katastrophe führen muss. Augstein gibt an seine Leute beim Spiegel die Parole aus: Dieser Mann darf niemals Kanzler werden. Verbissen versucht er, dem Minister kriminelle Machenschaften zu beweisen. Dabei greift er selbst in eskalierender Weise zu unlauteren Mitteln. Es ist seinerseits ein Kalter Krieg zwischen Strauß und Augstein, der in den Ereignissen des Herbstes 1962 kulminiert: Während sich das Schicksal der Welt auf einer Karibikinsel entscheidet, erscheint Conrad Ahlers knallhart recherchierter Artikel Bedingt abwehrbereit. Er beweist anhand des Nato-Manövers Fallex 62, dass die Bundeswehr im Ernstfall keineswegs das geteilte Deutschland davor bewahren könnte, zum atomaren Schlachtfeld der Weltmächte zu werden. Da instrumentalisiert Strauß die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe: Spiegel-Redakteure werden verhaftet, die Büros nach Beweismitteln durchwühlt, die Arbeit an der neuen Ausgabe gestoppt. Die Spiegel-Affäre ist nicht nur ein Film über einen Meilenstein in der Demokratisierung der jungen Bundesrepublik, sondern vor allem über Pressefreiheit sowie über Moral und Ethik in Politik und Wirtschaft. 3sat zeigt vom Samstag, 15., bis zum Donnerstag, 20. November, jeweils um 20.15 Uhr und 21.45 Uhr, alle zwölf für das FernsehfilmFestival Baden-Baden nominierten Fernsehfilme. Zuschauer können durchgehend vom 15. November, 20.00 Uhr, bis zum 21. November, 14.00 Uhr, ihren Lieblingsfilm im Internet unter www.3sat.de wählen oder telefonisch abstimmen. Für Die Spiegel-Affäre lautet die Telefonnummer 0137 4141 - 10. Als nächste Beiträge zum 3sat-Zuschauerpreis zeigt 3sat am Donnerstag, 20. November, ab 20.15 Uhr Ziellos und Das Attentat - Sarajevo 1914.