Reportage, Deutschland 2025True
Rund 80.000 Menschen müssen sich in Deutschland jährlich der medizinischpsychologischen Untersuchung, kurz MPU, stellen, um nach schweren Verkehrsdelikten ihren Führerschein wiederzuerhalten. Die MPU soll sicherstellen, dass nur diejenigen wieder fahren dürfen, die ihre Fehler erkannt und aufgearbeitet haben. Doch die MPU hat ein schlechtes Image. Für die MDRReihe exactly blicken Jonas Armbruster und Jana Lindner hinter die Kulissen des gefürchteten Gutachtens, vielen immer noch als Idiotentest bekannt. Online findet sich eine Flut an Informationen und Angeboten zur Vorbereitung auf die Untersuchung - nicht alle davon seriös. Als Torsten seinen Führerschein nach langer Alkoholabhängigkeit verlor, stand er vor einem Scherbenhaufen. Das war das komplette Aus. Das ist ein großes Loch, wo du dann drin bist. Vom Bestehen der MPU hängt oft nicht nur die Mobilität, sondern auch der Arbeitsplatz und damit die gesamte Lebensplanung ab. Zwischen Unsicherheit, Angst und betrügerischen Geschäftsmodellen sucht exactly den Grund für die große Angst vor der MPU - und was sich daran ändern muss. Wie effektiv schützt die MPU die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, wenn manche Anbieter es sich zum Geschäftsmodell gemacht haben, Betroffene für viel Geld durch die Prüfung zu schleusen? Selbsternannte MPU-Experten werben mit euphorischen Versprechungen - der scheinbar einzige Ausweg in einer Masse von schlechten Vorbereitern. Ein verdeckter Selbstversuch des MDR zeichnet ein anderes Bild: Mit einer erfundenen Geschichte versuchen die Reporter, einen Vorbereitungsanbieter aus der Reserve zu locken und zu erfahren, mit welchen Tricks dort gearbeitet wird. Für die Vorbereitungspakete werden schnell mehrere Tausend Euro fällig. Betroffene, die sich betrogen fühlen, spielen dem exactly-Team interne Schulungsunterlagen zu, in denen ausdrücklich geraten wird, in der MPU nicht die Wahrheit zu sagen.