Vanessa Dengler: Mit Hund Dori gegen die Angst
Gesellschaftsmagazin, Deutschland 2025True

Seit einem Unfall sitzt Vanessa Dengler im Rollstuhl. Die Labradorhündin Dori weicht nicht von ihrer Seite und unterstützt sie im Alltag und bei Panikattacken, Krampfanfällen und Flashbacks. Dori befindet sich noch in Ausbildung zur Assistenzhündin für Menschen mit PSB, also Psychische Beeinträchtigungen. Schon als Welpe wurde sie dafür ausgesucht. Sie begleitet Vanessa Dengler überall hin: in den Supermarkt, im Krankentransportwagen, zur Physiotherapie. Vier Jahre ist es her, dass sich das Leben der 24-jährigen aus dem Ostallgäu schlagartig veränderte. Bei einem Arbeitsunfall während ihrer Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau erlitt sie eine schwere Hirnprellung. Seither ist sie auf den Rollstuhl angewiesen. Zudem folgten Panikattacken, eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Krampfanfälle und ein Tourette-Syndrom. Die erste Zeit nach dem Unfall war ich komplett isoliert. Ich habe mich nicht mehr aus dem Haus getraut, erzählt Vanessa. Die Wende brachte Assistenzhündin Dori. Die zweijährige Labradorhündin begleitet Vanessa Dengler durch den Alltag, erkennt Krisensituationen frühzeitig und greift aktiv ein: Bei Panikattacken kuschelt sie sich an mich, oder wenn ich einen Flashback habe, stupst sie mich an oder leckt mir durchs Gesicht. Dori nimmt ihrer Halterin nicht nur die Angst, sie gibt ihr Struktur, Halt und vor allem ihre Selbstständigkeit zurück. Assistenzhunde gibt es für viele Bereiche: als Rollstuhlbegleithunde, als Warnhunde für Diabetes oder Epilepsie - oder eben für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, wie Posttraumatische Belastungsstörung oder Autismus. Sie werden schon als Welpen gezielt ausgewählt, weil sie ein besonderes Wesen mitbringen - den unbedingten Willen, dem Menschen zu helfen, erklärt Doris Ausbilderin, die Hundetrainerin Sabine Huth. Mit Doris Einzug hat sich Vanessas Leben komplett gewandelt. Sie wagt sich wieder unter Menschen, in belebte Fußgängerzonen und in den Supermarkt.