(It Follows)
Horrorfilm, USA 2014
Regie: David Robert Mitchell - David Robert Mitchel
Kamera: Mike GioulakisTrue

Nachdem die 19-jährige Jay mit Hugh Sex hatte, wird sie das Gefühl nicht los, dass sie jemand oder etwas verfolgt. Aus diesem paranoiden Alptraum scheint es kein Entkommen zu geben. Regisseur David Robert Mitchell gelingt mit minimalistischen Mitteln ein Indie-Horrorfilm voller Reminiszenzen an das Genre, der durch seine unheimliche Atmosphäre und Musikalität besticht. Nach dem ersten Sex mit ihrem Freund wird Jay von einem übernatürlichen Wesen verfolgt, das sie töten will. Jay erfährt von ihrem Freund, dass nur sie Es sehen kann und nur durch Sex weitergeben kann. Jay sucht Hilfe bei ihrer Clique. Als Kumpel Greg sich freiwillig von Jay infizieren lässt, scheint der Bann gebrochen. Doch schon bald wird Jay erneut gejagt. Der amerikanische Independent-Regisseur David Robert Mitchell spielt ironisch und doch bedrohlich mit den Ängsten der Adoleszenz und den Stilmitteln des Horror-Genres. Glänzende Darsteller - allen voran Maika Monroe als Protagonistin Jay -, sinnliche Bilder und ein hypnotischer Elektro-Soundtrack (Desasterpeace) machten It Follows zu einem der Horror-Überraschungs-Erfolge der letzten Jahre. It Follows ist Mitchells zweite Regiearbeit. Wie schon in seinem Debüt, dem Coming-of-age-Drama The Myth of the Amerikan Sleepover (2010) stehen auch hier die Befindlichkeiten amerikanischer Heranwachsender in der ehemaligen Industrie-Metropole Detroit im Mittelpunkt. Mitchell hat sich diesmal dem Horrorgenre zugewandt, um die Ängste und Nöte der Teenager sicht- und fühlbar zu machen. Das Es, dieses die jungen Menschen mit penetranter Langsamkeit verfolgende Monster, wird zur Metapher für die Ambivalenz der jugendlichen Gefühle, die sich zwischen Lust und Moral, Kind- und Erwachsensein, Schuld und Unschuld bewegen. In It Follows schauen die Teenager schwarz-weiße TV-Serien der 70er Jahre auf einem Röhrenfernseher und stellen damit auch den Bezug zu einer großen Zeit des amerikanischen Horrorfilms her. In die Regiearbeit Mitchells fließt John Carpenters Vorstadthorror Halloween ebenso ein wie A Nightmare on Elm Street von Wes Craven. Die übernatürlichen Wesenheiten erinnern in ihrer Langsamkeit und Zerstörtheit an George A. Romeros Zombie-Streifen (Dawn of the Dead, 1978). Zugleich ist It Follows in seiner zart-bitteren Darstellung sexuell selbstbestimmter Teenager eher dem modernen skandinavischen Horror wie zum Beispiel So finster die Nacht von Tomas Alfredson zuzurechnen.