(Ghost Dog: The Way of the Samurai)
Actionkrimi, USA, Frankreich, Japan, Deutschland 1999
Regie: Jim Jarmusch
Sound: Drew Kunin
Kamera: Robby MüllerTrue
Ghost Dog (Forest Whitaker) ist der perfekte Profikiller. Er hat kein Türschild, keinen Briefkasten und kein Telefon; seine Kontrakte schließt er mithilfe von Brieftauben. Der junge Schwarze ist tatsächlich eine geisterhafte Erscheinung: Er sieht aus wie ein Gangsta-Rapper, fühlt sich aber dem Kodex der japanischen Samurai verpflichtet und tötet stoisch, kühl und immer im Bewusstsein, dass auch er getötet werden kann. Ghost Dogs bester Kunde ist der Mafioso Louie (John Tormey), der ihm einmal das Leben gerettet hat und dem sich der Killer seither verpflichtet fühlt. Bisher hat der Profi jeden Job mit beispielhafter Präzision erledigt. Aber eines Tages erschießt er in Louies Auftrag und unter den Augen von Louise (Tricia Vessey), der Tochter des lokalen Paten Ray Vargo (Henry Silva), einen aus der Familie. Bald ist der gesamte Mob der Stadt hinter ihm her. Kollateralschäden bleiben nicht aus. Und so sieht Ghost Dog, hinter dessen rauer Fassade ein mitfühlendes Gemüt steckt, sich gezwungen, es mit der Mafia aufzunehmen - alleine, in der Art eines Samurai, der in den Krieg zieht. Auf dem Landsitz von Mr. Vargo kommt es zu einem Shoot-out. Als Ghost Dog zu beenden versucht, was er angefangen hat, wird ihm der Respekt vor seinem mafiosen Mentor zum Verhängnis. Ein Hauch von Rashômon, ein Rap-Soundtrack und typische Mafia-Charaktere: Mit Ghost Dog - Der Weg des Samurai ist Kultregisseur Jim Jarmusch (Down By Law, Broken Flowers) ein wunderbar atmosphärischer und bei aller Ironie nicht unpolitischer Film zum Thema hybride Kulturen gelungen. Die Vielfalt der Jargons, Traditionen und Moden gibt dem klassischen Sujet des Films neue Farbe und einen interessanten Fluchtpunkt: Forest Whitakers heroischer Feldzug gegen die Mafia lässt sich auch als Aufstand des Ghetto-Schwarzen gegen ein korruptes weißes Establishment lesen.