(Das Spukschloß im Spessart)
Fantasykomödie, Deutschland 1960
Regie: Kurt Hoffmann
Autor: Günter Neumann - Heinz Pauck
Sound: Walter Rühland
Musik: Friedrich Hollaender - Alfred Strasser - Olaf Bienert
Kamera: Günther AndersFalse
Die verarmte Schlossherrin Komtess Charlotte von Sandau muss sich im Kampf um ihren Familiensitz gegen einen hartherzigen Gläubiger zur Wehr setzen, der ihr Heim in ein Luxushotel verwandeln will. Die Komtess erhält dabei wider Erwarten übernatürliche Hilfe, als fünf Gespenster sich in ihrem Schloss einnisten, die sich durch einen Zaubertrank in normale Menschen verwandeln können. Für zusätzliche Verwirrung sorgt ein orientalischer Prinz. Es ist die Zeit des großen Wirtschaftswunders. In Deutschland wird geschafft und gebaut, und so soll auch durch den Spessart eine Autobahn gebaut werden. Dabei kommt es an den Tag, was man sich vom Wirtshaus dieser Gegend nur hinter vorgehaltener Hand erzählte: Die Spessarträuber wurden tatsächlich lebendig eingemauert! Nun macht es ein Baukran möglich, dass sie ungehindert spuken dürfen. Zuflucht finden die vertriebenen Geister im Schloss Sandau, in dem die Komtess Charlotte (Liselotte Pulver) mit Onkel (Ernst Waldow) und Tantchen (Elsa Wagner) lebt. Doch das Komtesschen wird von argen Geldnöten geplagt. Insbesondere einer ihrer Gläubiger, der Hotelier Hartog (Herbert Hübner), macht Charlotte das Leben schwer, weil er ihr Schloss in ein Luxushotel umbauen will. Die Gespenster beschließen, der jungen Frau zu helfen. Sie trinken einen Zaubertrank und verwandeln sich in Menschen aus Fleisch und Blut. Für Verwirrung sorgt zudem ein orientalischer Prinz (Hans Clarin), der auf dem Schloss Urlaub macht. 1957 schuf Kurt Hoffmann, zu dieser Zeit Deutschlands erfolgreichster und bester Komödienregisseur, mit seinem Film Das Wirtshaus im Spessart eine der schönsten musikalischen Komödien des deutschen Nachkriegsfilms. Kein Wunder, dass bald darauf eine erste Fortsetzung entstand, die unter dem Titel Das Spukschloss im Spessart abermals ein großer Erfolg wurde. Der 1960 entstandene Streifen ist jedoch keine reine romantische Räuberballade mehr, sondern eine witzig-ironische Farce der bundesdeutschen Politik Ende der 1950er-Jahre, ein amüsantes Grusical voll zündender Gags und raffinierter Tricks. Ein weiteres Mal überzeugt Liselotte Pulver als liebenswerte Hauptdarstellerin. An ihrer Seite spuken Paul Esser, Curt Bois, Georg Thomalla, Hans Ritter und Hanne Wieder. Die zündende Musik schrieb Friedrich Holländer. Die Komödie Herrliche Zeiten im Spessart, die Kurt Hoffmann 1967 als dritten Film folgen ließ, zeigt das MDR FERNSEHEN am Sonntag, 07.08. um 10:15 Uhr.