Drama, Deutschland, Belgien 2018
Regie: Joachim Lang
Autor: Bertolt Brecht - Kurt Weill
Musik: Walter Mair - Kurt Schwertsik
Kamera: David SlamaFalse
Bertolt Brechts Dreigroschenoper wird nach ihrer Uraufführung 1928 das erfolgreichste Theaterstück der 20er Jahre. Sie ist überall zu sehen - nur nicht im Kino. Brecht ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Mit seinem engsten Kreis feiert er den Erfolg: Neben Kurt Weill und Elisabeth Hauptmann gehören dazu auch seine Frau Helene, Weills Ehefrau Lotte und die gefeierte Schauspielerin Carola Neher. Das Angebot von Produzent Seymour Nebenzahl, die Dreigroschenoper zu verfilmen, lässt nicht lange auf sich warten. Doch Brecht hat nicht vor, das Stück eins zu eins für die Leinwand zu adaptieren. Er hat andere Vorstellungen, wie der Stoff als Film aussehen soll. Für den Produzenten Nebenzahl geht es nur darum, möglichst viel an dem Film zu verdienen. Er will den Menschen das geben, was sie gewohnt sind. Aber mit den Gewohnheiten zu brechen ist genau Brechts Absicht. Vor den Augen des Autors beginnt die Geschichte um den Kampf des Londoner Gangsters Macheath mit dem Kopf der Bettelmafia Peachum Form anzunehmen. Der Gangster, der auch unter dem Namen Mackie Messer bekannt ist, verliebt sich Hals über Kopf in Peachums schöne Tochter Polly. Dieser ist entsetzt, als er erfährt, in wen sich seine Tochter verliebt hat. Denn die Ehe mit seiner alkoholkranken Frau ist lieblos und Polly ist alles, was er hat. Es kommt zum Showdown in der Realität und im Film: Die Auseinandersetzung zwischen Peachum und Macheath eskaliert. Um Polly vor Macheath zu retten, schwärzt Peachum seinen ungeliebten Schwiegersohn bei der Polizei an. Doch Macheath pflegt eine enge Freundschaft zu Polizeichef Tiger Brown. Ist er vielleicht doch noch zu retten? Während in dem Film, den sich Brecht vorstellt, der Kampf um den Kopf von Macheath beginnt, zieht er selbst in den Kampf gegen die Filmfirma. Damit beginnt eine Inszenierung der ganz besonderen Art: eine Inszenierung der Wirklichkeit.