Komödie, DDR 1972
Regie: Roland Oehme
Autor: Maurycy Janowski - Lothar Kusche
Musik: Gerd Natschinski
Kamera: Wolfgang BraumannTrue

Bisher hat dem vielbeschäftigten Künstlerehepaar Piesold die hilfsbereite Oma die Hausarbeit und die Kindererziehung abgenommen. Jetzt aber heiratet sie ein zweites Mal und verlässt die Familie. Wenige Tage später herrscht im Hause Piesold das reinste Chaos. Als Ausweg bleibt nur, per Inserat schnellstens eine Haushaltshilfe zu suchen. Die Antwort darauf: Die Frau, die nach der Oma kommt, ist ein Mann! In der Künstlerfamilie Piesold ist das Chaos ausgebrochen, denn die Oma (Ilse Voigt), bisher Kinderfrau und Haushaltshilfe in einem, hat sich verheiratet und ist ausgezogen. Baby Ann schreit, weil ihrem Vater (Rolf Herricht) in der Küche der Spinat explodiert. Sohn Danny (Rolf Kuhlbach) galoppiert indianermäßig durch die Wohnung und steckt heimlich seinen Teddy in die Waschmaschine. Nichts scheint sich mehr an Ort und Stelle zu befinden. Doch berufliche Verpflichtungen ermöglichen es weder Gudrun Piesold (Marita Böhme), noch ihrem Mann Günter, für ihren Haushalt und die drei Kinder so viel Zeit aufzubringen, wie es nötig wäre. Also beschließen die singende Mama und der schauspielernde Papa per Inserat wieder Ordnung in ihr durcheinander geratenes Leben zu bringen. Beide staunen nicht schlecht, als daraufhin ein Mann vor der Tür steht. Ihr Staunen wird umso größer, als sie feststellen müssen, dass dieser Erwin Graffunda (Winfried Glatzeder) sein Handwerk perfekt beherrscht. Doch Der Mann, der nach der Oma kam weckt natürlich die Neugier der Nachbarn und schon sind die schlimmsten Klatschgeschichten im Umlauf. Auch Günter Piesold kommen angesichts seiner heimlichen Beobachtungen Zweifel, ob nicht doch vielleicht seine Gudrun...? Des Rätsels Lösung ist für alle ebenso überraschend wie schmerzlich. Nach der Erzählung von Renate Holland-Moritz Graffunda räumt auf drehte Roland Oehme 1971 diesen heiteren, aber auch nachdenkenswerten Film, der zu einem der erfolgreichsten DEFA-Lustspielfilme wurde. In den Hauptrollen sind der Filmkomiker Rolf Herricht, die singende Schauspielerin Marita Böhme und der als Hausmann überdurchschnittlich talentierte Winfried Glatzeder zu sehen. Er begeht am 26. April seinen 70. Geburtstag und mit seinem Mann, der nach der Oma kam gratuliert der MDR dazu. Über 40 Jahre ist es her, dass Glatzeder Graffunda spielte - als schlaksig-jungenhafte Entdeckung jener Jahre. Der baumlange Wahlberliner mit dem besonderen Kennzeichen der gebrochenen Nase, das ihm auch den Spitznamen der Belmondo des Ostens einbrachte, spielte nach seinem Schauspielstudium zunächst in Potsdam Theater, später bis 1978 an der Volksbühne in Ostberlin. Als Graffunda wurde er einem größeren Filmpublikum bekannt, zum DDR-Star wurde er ein Jahr später als erfrischend-charmanter Liebhaber neben Angelica Domröse in Die Legende von Paul und Paula. Circa 20 Kino- und Fernsehfilme hat er in der DDR gedreht, 1982 erlaubte man ihm, nach mehreren Ausreiseanträgen in die Bundesrepublik überzusiedeln. Wenig später wurde er ausgebürgert. Im Westen setzte er seine Karriere nahtlos fort, u.a. als Kommissar Roiter in einem Dutzend Tatort-Folgen, aber in erster Linie bleibt er dem Theater bis heute treu. und andere (89 Min.- zum 70. Geburtstag von Winfried Glatzeder am 26.04.).