Der Herrscher
Staffel 1: Episode 2
Dokureihe, Deutschland, England 2022
Kamera: Ion Casado - Oliver PrillerTrue

Der Herrscher heißt die zweite Folge der dreiteiligen ZDF-Dokumentation Hitlers Macht, die das ZDF 90 Jahre nach Hitlers Regierungsübernahme am 30. Januar 1933 zeigt. Wie gelang es Hitler, in kurzer Zeit eine Republik in einen Führerstaat umzuformen? Wie vollzog sich die Gleichschaltung der Gesellschaft? Wie bereitwillig reihten die Deutschen sich ein? Wie weit reichte der Gleichklang von Führer und Volk? Nachdem Hitler am 30. Januar 1933 ins Amt des Reichskanzlers gehoben worden war, begann er mit der endgültigen Zerstörung der Demokratie und der Errichtung einer totalitären Diktatur. Ein Volk, ein Reich, ein Führer, lautete die zentrale NS-Parole - mit dem Anspruch, dass nur eine Macht und eine Meinung in Staat und Gesellschaft herrschen sollten. Es folgte die Gleichschaltung der Länder, Parteien, Medien, Gewerkschaften, vieler weiterer Organisationen und der Kultur, was oft auch Ausschaltung bedeutete. Auch das Militär schwor Hitler auf sich ein, den Führer und Reichskanzler. Politische Gegner, innerparteiliche Rivalen, Andersdenkende wurden beseitigt, angebliche Volksschädlinge wie die Juden ausgegrenzt und verfolgt. Gewalt war Hitlers Credo, Teil seines Denkens, seines Weltbildes. Es ging dem Diktator nicht nur um Macht. Er gehörte zu den Herrschern, die sich geradezu wahnhaft in eine Ideologie verstiegen, um sie ohne Skrupel in die Tat umzusetzen, sobald sich die Möglichkeit dazu bot. Ohne Hitler war das Dritte Reich nicht denkbar, doch er umgab sich mit Helfern, die sich ganz in seine Dienste stellten, um die Gunst ihres Führers buhlten. Sie waren Garanten seiner Macht. Angesichts der Rivalität von NS-Institutionen und Behörden konnte der Diktator nach dem Prinzip teile und herrsche taktieren und regieren. Helfershelfer fanden sich in allen Schichten der Bevölkerung. Viele versprachen sich nach Jahren der Unsicherheit durch den Beitritt zur NSDAP Vorteile.