TV-Komödie, Deutschland 2011 Regie: Matthias Tiefenbacher Autor: Cornelia Willinger Musik: Biber Gullatz - Andreas Schäfer Kamera: Klaus Merkel
Wirt Ludwig (Dornauer) Angestellter im Buchladen (Florian Ziller) Kunst und Kuriositäten sind ihr Leben: Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wolfgang hat sich Andrea Steckenreiter vor vielen Jahren einen Lebenstraum erfüllt und einen Laden für altes Kunsthandwerk und originellen Trödel eröffnet. Sehr gewinnbringend war das Geschäft nie, doch das gesamte Ausmaß der finanziellen Notlage wird Andrea erst nach dem überraschenden Tod ihres Gatten bewusst. Der Laden ist hoffnungslos überschuldet und der Hausbesitzer droht wegen der ausstehenden Miete bereits mit dem Gerichtsvollzieher. Gemeinsam mit ihrer Schwiegermutter Lucy sucht sie verzweifelt nach einem Weg aus der Misere. Der sympathische Restaurator Ludwig Reiter, der Andrea schon lange im Stillen anhimmelt, würde ihr zwar gerne mit Rat und Hilfe zur Seite stehen. Doch die Trödelqueen zeigt ihrem Verehrer hartnäckig die kalte Schulter. Bis sie eines Tages auf dem Friedhof zufällig einer Frau begegnet, die behauptet, die Geliebte ihres Mannes gewesen zu sein - und das schon seit elf Jahren! Zunächst kann die fassungslose Andrea nicht glauben, was sie da hört. Aber schon bald findet sie weitere Hinweise auf Wolfgangs jahrelanges Versteckspiel. Ihrer Enttäuschung und ihrer Wut macht sie auf radikale Weise Luft: So fliegen nicht nur die Hinterlassenschaften ihres treulosen Göttergatten ins Feuer, auch die Abwehr gegen Ludwig beginnt allmählich zu bröckeln. Vor allem will Andrea mehr über die Frau erfahren, mit der ihr Mann sie betrog: Die elegante Elisabeth von Greifenstein führt eine kleine Kunstbuchhandlung, gibt sich unnahbar und überlegen. Natürlich können sich die beiden Rivalinnen anfangs nicht ausstehen, eine verbale Breitseite jagt die nächste. Doch als Andrea herausfindet, dass ihre Nebenbuhlerin ebenfalls auf einem Berg von Schulden sitzt, wird ihr schnell klar, dass sie ihre Geschäfte nur mit vereinten Kräften vor dem Konkurs retten können. Zähneknirschend schließen die Kontrahentinnen ein Zweckbündnis und hecken einen Plan aus, um sich auf einen Schlag finanziell zu sanieren: Sie wollen einem reichen, adeligen Kunstsammler einen Laster voll Trödel als wertvolle Antiquitäten andrehen. Ob das gut geht?
(Der Narzisst) Drama, Deutschland 2021 Regie: Oliver Liliensiek Autor: Brigitte Müller Musik: Maurus Ronner Kamera: Joachim Hasse
Unbeschwert sein wie andere Jugendliche, das kann Roman (Nico Ramon Kleemann) leider nicht. Seine Apathie hat, wie sich herausstellt, eine organische Ursache. Der 18-Jährige leidet unter einer lebensgefährlichen Lebererkrankung. Eine dringend benötigte Organspende, die ihm seine Halbschwester Jasmina Thomas (Anna Hausburg) anbietet, will Roman trotz seiner dramatischen Lage nicht annehmen. Verzweifelt wendet sich Jasmina an den Psychologen Paul (Christoph Schechinger): Er und seine Therapiehündin Käthe sollen Roman überzeugen, ihr Angebot anzunehmen - auch wenn Jasmina ihre Gesundheit damit in Gefahr bringt. Schon bald merkt der erfahrene Therapeut, dass hinter ihrem Angebot jedoch das falsche Motiv steckt: Es ist nämlich nicht Geschwisterliebe, sondern der Wunsch nach der Anerkennung ihres Vaters, des berühmten Theaterschauspielers Fritz Thomas (Uwe Ochsenknecht). Und der ist, wie Paul herausfindet, ein Narzisst, der sich zudem gerne aus der Verantwortung stiehlt. Dass er sich nicht als Spender anbietet, möchte Paul zwar nicht bewerten, es macht ihn aber auf die problematischen Familienbeziehungen aufmerksam. Eine so schwere Entscheidung wie eine Teilleberspende, über die zudem eine medizinische Kommission befinden muss, bedarf einer stabilen Basis. Um die zu schaffen, setzt Paul auf einen ganzheitlichen Ansatz, der auch Fritz in die Verantwortung nimmt. Als sich Romans Situation verschlechtert, bleibt dafür nur wenig Zeit. Das selbstlos erscheinende Angebot einer riskanten Organspende - aber aus den falschen Motiven - steht im Zentrum des fünften Films von Käthe und ich. Hauptdarsteller Christoph Schechinger als umsichtiger Psychologe Paul und seine Therapiehündin bekommen es mit einem schwerkranken Patienten und seiner Halbschwester zu tun, deren Geschwisterliebe von dysfunktionalen Vater-Kinder-Beziehungen überlagert wird. In Im Schatten des Vaters schlüpft Uwe Ochsenknecht in die Rolle eines gefeierten Schauspielers, der sich zwar gerne als guter Papa gibt - es aber nicht ist. An seiner Seite spielen Nico Ramon Kleemann und Anna Hausburg in Episodenrollen des modern erzählten Medical-Dramas, das eine ethische Problemstellung auf berührende Weise zeigt.
(Marie Brand) Staffel 4: Episode 8 Krimi, Deutschland 2025 Regie: Britta Keils Autor: Ingrid Kaltenegger - Mathias Klaschka Musik: Florian van Volxem - Sven Rossenbach Kamera: Felix Striegel
Margit Gehringer, Leiterin eines Kinderhorts, wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Schnell gerät ihr Ex-Mann Paul Gehringer unter Verdacht, da er die Scheidung nicht akzeptieren konnte. Ein Hinweis auf dem Handy der Toten führt Marie Brand und Jürgen Simmel allerdings zu dem Kinderpsychiater und erfolgreichen Bestsellerautor Dr. Bernd Jakobi. Mit ihm hatte Margit vor Jahren in einer psychiatrischen Einrichtung für Kinder gearbeitet. Jakobi wird von ehemaligen Patienten vorgeworfen, sie mit hohen Dosen von Neuroleptika ruhig gestellt zu haben. Zu den Opfern zählen die beiden mittlerweile erwachsenen Schwestern Eileen und Kirsten Overkamp. Sie betreiben eine Möbelwerkstatt, leiden jedoch immer noch unter den Folgen von Jakobis Behandlungen. Ihre Klagen scheinen vor Gericht im Sand zu verlaufen, doch ihr Hass auf den Arzt will nicht versiegen. Um den Tod von Margit Gehringer aufzuklären, müssen Marie und Simmel tief in der Vergangenheit von Erzieherin, Psychiater und Kindern graben. Als Jakobi nachts von Unbekannten entführt wird, überschlagen sich die Ereignisse, und die Ermittler werden mit einem ganz neuen Verdacht konfrontiert. Die erfahrene Kriminalhauptkommissarin Marie Brand besticht mit ihrem messerscharfen Verstand und ihrer außergewöhnlichen Auffassungsgabe. Unterstützt wird die Polizistin von ihrem jüngeren Kollegen Jürgen Simmel, mit dem sie ein eingespieltes Team bildet. Trotz der verantwortungsvollen Aufgabe kommt der Spaß bei der Arbeit nicht zu kurz.
(Käthe und ich: Dornröschen) Drama, Deutschland 2019 Regie: Philipp Osthus Autor: Brigitte Müller Musik: Maurus Ronner Kamera: Joachim Hasse
Der Psychologe Paul (Christoph Schechinger) hat eine besondere Spezialisierung: Im Gespann mit seinem Therapiehund Käthe betreut er Patienten mit einer tiergestützten Therapie. Ihre Hilfe fordert die Krankenhauspflegeleiterin Hildegard (Mariele Millowitsch) an, um Patienten in schwierigen Situationen zu unterstützen. Pauls besonderes Interesse gilt der Wachkomapatientin Maria Thalbach (Muriel Baumeister), die wie durch ein Wunder nach fünf Jahren aufgewacht ist und in der Reha besser vorankommt als gedacht. Ausgerechnet jetzt steht ihr ein schwerer Rückschlag bevor, denn es gibt wenig Aussicht, dass sie den Platz aus ihrem früheren Leben wieder einnehmen kann. Ihr Mann Johannes (Stephan Szász) lebt mit einer neuen Frau zusammen, zu der ihre Tochter Johanna (Amely Trinks) ganz selbstverständlich Mama sagt. Dass die Achtjährige keinen Kontakt mit ihrer leiblichen Mutter wünscht, setzt Maria schwer zu. Damit sie ihren Kampfgeist nicht verliert, sind Paul und Käthe nun besonders gefordert. Auch der Psychologe sehnt eine Rückkehr herbei: Er erwartet seine Frau Erina (Nadja Bobyleva), eine international gefeierte Star-Ballerina, nach langer Zeit zurück. Allerdings weiß Paul, dass alles anders sein wird. In Käthe und ich übernehmen Christoph Schechinger als Psychologe, der sich auf tiergestützte Therapien spezialisiert hat, und die Australian-Shepherd-Hündin Käthe anspruchsvolle Fälle. Das Tandem hilft Menschen nach Unfällen und Erkrankungen, wieder auf die Beine zu kommen. Im Auftaktfilm Dornröschen steht eine Wachkomapatientin im Zentrum. Das moderne Medical-Drama besticht durch eine kinoaffine Erzählweise mit einem Wechsel aus Spielhandlung und Rückblenden. Grandiose Aufnahmen der Naturlandschaft am Müritzsee, die sensible Kameraführung und eine feine Figurenzeichnung zeichnen den Fernsehfilm aus. Realitätsnah wird die Zusammenarbeit von Mensch und Tier gezeigt - ohne dass Käthe unrealistische Fähigkeiten zugeschrieben werden.