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Bei Jörg Pilawa treten Prominente zu einem außergewöhnlichen Duell an. Um zu gewinnen, müssen die Stars in sechs Runden drei superschlaue QuizduellProfis schlagen. Ein Wissenswettkampf David gegen Goliath - die Stars gegen den QuizduellOlymp. Es geht um Wissen und Nervenstärke, aber auch um die Einschätzung der Gegner und die Bereitschaft zu zocken. Und es geht um viel Geld. Doch Vorsicht! Im packenden Finale am Ende jeder Show heißt es für die siegreichen Kandidaten zunächst: doppelt oder halb. Eine spannende Wissensschlacht für Jung und Alt! 23 44. Woche
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Die Psychotherapie sollte eigentlich ein geschützter Raum sein, doch Max und Alexandra machen eine andere Erfahrung. Sie werden in der Therapie missbraucht. Das hat Folgen für ihr ganzes Leben. Seit 1998 ist sexueller Missbrauch in der Therapie in Deutschland unter Strafe gestellt. Laut Ethikverein, einer Anlaufstelle für Betroffene, gibt es in Deutschland 1400 Fälle pro Jahr, nur vier kommen im Schnitt vor Gericht. Oft werden Verfahren vorher eingestellt. Der damals siebenjährige Max wird mehrfach missbraucht von einem angesehenen Kinderpsychologen. Erst zehn Jahre später wird dieser verurteilt. Max berichtet, wie sich sein Leben seit dem Missbrauch verändert hat. Max, heute 26, geht an die Öffentlichkeit, um zu verhindern, dass sein Peiniger weiter als Therapeut arbeiten kann. Vor dem Hintergrund der Haftentlassung des Täters 2024 erzählte Max bei 37°Leben erstmals öffentlich seine Geschichte. 2017 verliert Alexandra fünf nahe Verwandte in zwölf Monaten. Zur Trauerbewältigung beginnt sie eine Therapie. Nach knapp zwei Jahren kommt es zu privaten Treffen und Sex mit dem Therapeuten. Ihr psychischer Zustand wird immer schlechter, sie denkt an Suizid und beendet die Therapie. Es kommt zum Kontaktabbruch mit dem Therapeuten. Durch Zufall erfährt sie von einer weiteren Betroffenen, die zeitgleich durch den Therapeuten Missbrauch erlebt hat. Die beiden Frauen erstatten Anzeige. Ein Verfahren wegen 15-fachen Missbrauchs wird eröffnet. Als der Therapeut versucht, sich zu suizidieren, stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren wegen psychischer Probleme des Angeklagten ein. Vor Gericht erleben Opfer nicht selten eine Opfer-Täter-Umkehr, gefühlt wird den Täterinnen und Tätern mehr Schutz durch Gesetze geboten als den Geschädigten. Der Ethikverein schätzt, dass 80 Prozent der in der Therapie geschädigten Patientinnen und Patienten eine weitere Therapie brauchen, zehn Prozent werden durch die Schädigung stationär behandlungsbedürftig. Alexandra und Max lernen sich im Februar 2024 bei einem Treffen des Ethikvereins persönlich kennen.
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Ludwig van Beethoven: 9. Symphonie Die berühmte Suntory Hall in Tokio ist das Mekka des klassikbegeisterten japanischen Publikums. Das BRSO hatte 2012 die Ehre, in diesem Saal den Zyklus sämtlicher Beethoven-Symphonien aufführen zu dürfen. Die Reihe gipfelte mit dem umjubelten letzten Abend, an dem das Orchester gemeinsam mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks Beethovens Neunte aufführte. Gleich eine ganze Konzertreihe in der berühmten Suntory Hall in Tokiodort bestreiten zu dürfen, ist etwas ganz Außergewöhnliches. Und wenn es sich hierbei gar um die zyklische Aufführung der neun Symphonien von Ludwig van Beethoven handelt, dann wird dies auf lange Zeit einen Höhepunkt in den Annalen eines Orchesters markieren. Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks spielte im Herbst 2012 unter Leitung seines damaligen Chefdirigenten Mariss Jansons den Beethoven-Zyklus im Rahmen seiner Ostasien-Tournee an fünf Abenden. Die Suntory Hall bot die Kulisse für ein Beethoven-Fest ganz besonderer Klasse, das am letzten Abend in der Aufführung der Neunten unter Mitwirkung des Chors des Bayerischen Rundfunks und vier hervorragender Solisten gipfelte. Mariss Jansons, Chefdirigent des BRSO von 2003 bis zu seinem Tod 2019, hat mit seinem Orchester zu einer wie selbstverständlich erscheinenden, bis ins Kleinste kontrollierten und dabei hinreißend musikantischen und energiegeladenen Interpretation gefunden.
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Die Petrows leben als durchschnittliche Familie in der russischen Fabrikstadt Jekaterinburg. Die Sowjetunion ist zerfallen, die Stadt ist kalt, rau und ärmlich. Kurz vor dem Silvesterabend erkrankt die ganze Familie an der Grippe, was bei Sohn, Vater und Mutter zu ganz unterschiedlichen Halluzinationen führt. Petrow trifft auf der Straße seinen alten Freund Igor, der mit einem Leichenwagen unterwegs ist. Auf der Suche nach Wodka verlieren sie die Leiche, finden aber den alten Freund Sergej, einen erfolglosen Romanautor, dessen Figuren sich in schwulen Kitschfantasien verlieren. Die Räume gehen dabei ineinander über; Realität, Fieber- und Alkoholwahn verschmelzen. Petrows Ex-Frau scheint zwar geerdeter - sie arbeitet, wenn sie nicht mit ihrem Ex-Mann streitet, als Bibliothekarin; aber in ihren Träumen verwandelt sie sich in einen mordenden Racheengel, der misshandelnde Männer zur Rechenschaft zieht. Nie finden die Figuren Ruhe - mit einer Ausnahme: wenn sie sich in eine schwarz-weiße sowjetische Nostalgiezeit zurückträumen, in der sie Kinder waren, sich verkleideten und die Schneefee Snegurotschka zusammen mit Väterchen Frost ihnen am Neujahrstag Geschenke brachte. Familie Petrow hat Grippe ist ein Trip durch die kollektive Psyche der postsowjetischen Gesellschaft. In rauschenden Kamerafahrten durch mal realistische, mal surreale Sets (die Kamera von Vladislav Opelyants wurde in Cannes mit dem Prix Vulcain de lartiste technicien ausgezeichnet) entsteht ein Strom an Bildern und Situationen im Fieberwahn; ein Abstieg in die Unterwelt, der packend und rätselhaft zugleich ist.
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2012 verließ der syrische Aktivist Yadan Draji seine Heimat. Er überquerte die jordanische Grenze mit seinem Gepäck, in dem sich eine Festplatte mit Videoaufnahmen von der Gewalt in Daraa befand. Auch seine Freunde nutzten die Kamera als Mittel des Widerstandes gegen das repressive Regime. Ihre Bilder zeigen, wie aus einem überwiegend friedlichen Aufstand ein blutiger Stellvertreterkrieg wurde.