22:25
Während die Alliierten näher rücken und der Zweite Weltkrieg sich dem Ende zuneigt, herrscht im Bergdorf Altaussee das Nazi-Regime. In der Salzmine lagern sie Raubkunst von unschätzbarem Wert. Jetzt soll alles in die Luft gesprengt werden, bevor die Kunstwerke dem Feind in die Hände fallen. Das missfällt vor allem Elsa Mitterjäger, die auf ihrem Hof im Gebirge heimlich Kriegsverweigerer versorgt.
23:15
Wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs ereignete sich in der vorpommerschen Stadt Demmin eine unfassbare Tragödie: Hunderte Einwohner nahmen sich zwischen dem 30. April und dem 4. Mai 1945 das Leben. Bis in den 1990er-Jahren wurde über die genauen Umstände dieses Massensuizids geschwiegen. Viele Bewohner von Demmin sind noch heute von den dramatischen Ereignissen traumatisiert.
23:00
Der Regisseur Y hat mit seinem letzten Film große internationale Erfolge gefeiert. Nun wird er eingeladen, ihn in einer kleinen, an der Grenze zu Jordanien gelegenen Siedlung seines Heimatlandes Israel vorzustellen. Dort wird er von Yahalom in Empfang genommen, einer jungen Mitarbeiterin des Kultusministeriums. Sie ist Fan seiner Filme und die beiden verstehen sich auf Anhieb. Doch bevor die Filmvorführung startet, legt Yahalom Y eine Erklärung des Kultusministeriums zum Unterschreiben vor. Hierin wird geregelt, dass er im anschließenden Q&A über bestimmte politisch heikle Fragen nicht sprechen darf. Voller Wut und Unverständnis gerät er in einen Konflikt mit Yahalom und sich selbst. Er hinterfragt sein Verhältnis zu seinem Heimatland, zu dessen Umgang mit der Kunst und stellt sich seiner traumatischen Vergangenheit als Soldat. Aheds Knie ist ein sehr persönlicher Film: Der Titel bezieht sich auf eine Kontroverse um die palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi - der rechts-religiöse Parlamentarier Bezalel Smotrich (inzwischen Finanzminister Israels) hatte gefordert, dem damals 17-jährigen Mädchen die Kniescheibe zu zerschießen, nachdem sie sich gegen das israelische Militär aufgelehnt hatte. Regisseur Nadav Lapid schafft sich in Y ein Alter Ego, durch das er seine eigene Position zu Israel und der Kulturpolitik verhandeln und aufarbeiten kann. Der Film ist kritisch, wütend und eindringlich. Überzeugen konnte Lapid 2021 auch die Jury in Cannes, die ihm für Aheds Knie den Preis der Jury verlieh.